Mittwoch, 18. Mai 2022

Drei Versuche

Glaubst Du an Gott?
 
Dann beweise es mir! Nicht Deinen Glauben, sondern die Existenz dieser höheren Macht, die, selbst, wenn sie tatsächlich existieren sollte, wahrscheinlich niemals von Menschenhand bewiesen werden kann... Und einer solchen Einbildung opferst Du, obwohl Du ein vernunftbegabtes Wesen bist, so etwas immens Bedeutsames wie Deinen Verstand?
 
...Du musst verblendet sein,- vollkommen verklärt!
 
Oder bist Du Atheist?
 
Wie kannst Du Atheist sein, wenn Du immer wieder in Deinem Leben - in Zeiten des Verliebtseins, des Ausgesprochen-Glücklichseins oder einfach nur unendlich Dankbar-Seins - in Zeiten, in denen alles einen Sinn zu machen scheint, in denen Dir klar wird, dass alles im Leben zusammenhängt, dass es sowas wie Schicksal tatsächlich zu geben scheint, und Du Dich - gleich einem von seinen Eltern zutiefst geliebtem Kind - von allem was Dich umgibt, ja selbst den entferntesten Galaxien, die dort im Weltall schweigend schweben, unendlich geborgen fühlst... Wie kannst Du also, trotz eines solchen - dem einen mehr, dem anderen weniger und doch einem jeden von uns im Leben widerfahrenden und somit wohlvertrauten - Gefühls behaupten, nicht an "das" zu glauben, was dann alles zu umhüllen und zu durchdringen scheint?
 
...Du lügst,- und betrügst Dich ja selbst!
 
Oder bist Du Agnostiker?
 
Eine weise Entscheidung. Und ein Eingeständnis in nicht zu verleugnende Tatsachen... Aber falls Du dabei auch noch die Ansicht vertreten solltest, dass man sich die Frage, ob es "Gott" vielleicht geben/nicht geben könnte, gar nicht erst stellen sollte, weil sie nicht zu klären wäre, und das, obwohl er uns allen ja seit Anbeginn der Zeit "im Kopf herumspukt", - dann verschließt Du die Augen vor der Geschichte und der Gegenwart und machst damit eine wirkliche Zukunft nicht möglich. Denn die Menschheit schlägt sich, seit nun schon fast ewig andauernden Zeiten, "wegen" Gott (in welcher Form auch immer), nach wie vor die Köpfe ein! Andererseits hat sie, ebenfalls "durch" ihn, auch immer wieder Wege gefunden, sich in allerschlimmster Not doch irgendwie durchs Leben bringen zu können. Aber auch, wenn man nicht nur den ersten, sondern sogar den zweiten Punkt kritisch hinterfragen kann, so gibt es noch einen dritten Punkt, einen sehr wichtigen... Denn die Frage ob es einen Gott gibt, oder nicht, gehört zu den großen Fragen der Menschheit..!
 
Immer wieder glauben einige Menschen - deren Namen uns manchmal bekannt werden, meist jedoch nicht - darauf eine wirkliche Antwort gefunden zu haben. Nur sehr wenige von Ihnen schaffen es - falls sie denn überhaupt Wert darauf legen - ihre Mitmenschen von ihren Theorien zu überzeugen,- hinterlassen dann aber auch einen nachhaltigen Eindruck. Schon seit einiger Zeit ist es um diese puren Propheten ziemlich ruhig bestellt. Und dafür gibt es Gründe. Gründe, die nicht nur mit dem Wissen der Neuzeit, sondern vor allem mit seinen nicht realisierten Folgen unter der Oberfläche zu tun haben...
 
Aber wie auch immer! Wenn jedenfalls Du, als - hoffentlich kritischer, aber auch zu Dir selbst ehrlicher - Agnostiker, Dich der (im Endeffekt für einen jeden von uns existenziellen) "Gottes-Frage", die im Grunde nichts anderes als eine Menschheits-Frage ist, nicht stellst, und das trotz Deiner idealen Voraussetzungen,..
 
...dann bist Du nur ein passiver Feigling,- der seinen klaren Verstand nicht nutzt und seine wahren Gefühle verleugnet!
 
HvvH`30/11/12

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